Wilma W. fragte am 03.03.2017 zum Thema Krankenversicherung, Gesundheitspolitik

Sehr geehrte Frau Hauffe, die Krankenkassen wollen ja im Zuge der Umsetzung des Präventionsgesetzes gemeinsam Geld in die Hand nehmen, um verschiedene Zielgruppen zu erreichen. Welche nachhaltigen Kooperationen plant die Barmer um 'Projekteritis' zu verhindern? Mit freundlchen Grüßen Wilma Warbel

Ulrike Hauffe antwortete

Liebe Frau Jneory,

ich freue mich sehr, dass durch das neue Präventionsgesetz ungefähr die doppelte Summe an Geld im System ist. Und: Nicht ausgegebene Gelder können im Folgejahr verwendet werden - auch ein wichtiger Hinweis, damit nicht zu kurzfristig gedacht wird. Um nicht in kleinteilige „Projekteritis“ zu verfallen, engagiert sich die BARMER insbesondere in bundes- und landesweiten Projekten und Programmen, deren Ziel es ist, die strukturellen Rahmenbedingungen in den Settings, also z.B. in den Lebenswelten, in denen eher vulnerable Gruppen leben, nachhaltig zu verändern.
So fördert die BARMER vor allem Projekte, in deren Mittelpunkt die Unterstützung beim Aufbau und die Betreuung von Netzwerken oder die Bereitstellung von qualifizierten Fortbildungs- und Beratungsangeboten stehen.

Ein gelungenes Beispiel aus dem Projektportfolio im Setting "Schule" ist z.B. das Engagement in der Initiative „Ich kann Kochen!“, die die BARMER in Kooperation mit der Sarah Wiener Stiftung umsetzt. Kern der Initiative sind Fortbildungen und Qualifizierungen für pädagogische Fach- und Lehrkräfte, die in der Regel aus den Lebenswelten KiTa und Grundschule kommen, mit dem Ziel die Ernährungsbildung von Kindern in Deutschland zu fördern. Mit der Fortbildung werden die Fachkräfte zu MultiplikatorInnen.

Selbstverständlich beachtet die BARMER eine möglichst ausgewogenen Themenauswahl (Bewegung, psychische und soziale Gesundheit, Suchtverhalten - jeweils geschlechtsdifferenziert) bei der Zusammenstellung ihres Projektportfolios und berücksichtigt auch kommunale Belange angemessen. Ich hoffe sehr, dass auch in Ihrer Stadt der direkte Draht zwischen den etablierten und gut arbeitenden Einrichtungen und der BARMER gesucht worden ist. Ich unterstütze Sie dabei gerne.

Ihre
Ulrike Hauffe