Die Sozialwahlen 2023 stehen an und auch dieses Mal können Sie auf Sozialversicherung.watch (kurz: sv-watch) in Kontakt treten mit den Spitzenkandidat*innen der ver.di-Listen und ihnen Fragen stellen.
Die letzten Vorbereitungen laufen, so dass die überarbeitete Seite in den nächsten Wochen online gehen kann. In der Zwischenzeit können Sie sich gerne die Fragen und Antworten ansehen, die den Spitzenkandidat*innen bei der letzten Sozialwahl gestellt wurden.
Sehr geehrte Frau Fpuvyyre,
Beiträge hängen davon ab, wie sich die Leistungsausgaben der Krankenkassen steigern. Und das wiederum hat durchaus viel mit Politik zu tun - und es ist höchst kompliziert. Erlauben Sie mir also eine etwas vereinfachte Antwort, weil sie ansonsten zu lang würde.
Was gesetzliche Krankenkassen an Leistungen zu finanzieren haben entscheidet der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA). Dies ist ein selbstverwaltetes Organ. Sicherlich mit hoher fachlicher Expertise, jedoch ist die Vertretung durch Versicherte nur marginal eingeführt - und fast nur mit beratender Stimme.
Wie jedoch z.B. Ausgleichszahlungen zwischen den Kassen geregelt werden, weil sie sehr unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Risiken solidarisch versichert haben, das entscheidet der Gesetzgeber. Hier finden Sie den MRSA, den morbiditätsorientieren Risikostrukturausgleich. Und der hat derzeit wirklich echte Unwuchten, heißt: er gleicht nicht wirklich die strukturellen Risiken aus, sondern bevorteilt einzelne Kassen. Es muss von uns allen gewollt sein, dass das Thema von der nächsten Bundesregierung zwingend angepackt wird und der MRSA angepasst wird. Ansonsten können manche Kassen niedrigere Beitragssätze nehmen und andere höher - ohne dass das über deren Leistungsumfang gerechtfertigt ist. Ungerecht! Daran werden wir auch in der Selbstverwaltung arbeiten. Und dafür benötigen wir bei der Sozialwahl Ihre Stimme - gerne auch für die verdi-Liste, an deren Spitze ich stehe.
Ihre
Ulrike Hauffe